Lyrische Versuche - Nach Platen

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Lyrische Versuche

Nach Platen

Wer wohl ersehnt sich nicht, sorglos zu leben?
Wer suchte nicht nach Liebe, Lob und Lust?
Wer wünscht sich nicht, dass all sein Tun und Streben
nicht sinnlos sei? - Doch wen quäl'n nicht oft Frust

und Angst und Wut? Und wer verdrängt nicht gern,
zu feig und faul zum Helfen und zum Handeln,
das Elend, Leid und Unrecht nah und fern? -
Wohl dem, der weiß zu Wirklichkeit zu wandeln

den Traum vom Glück! Wohl jedem, der besonnen
und demütig das tut, was er vermag:
Das Leben selbst hat er schon halb gewonnen
und Hoffnung trägt sein Wirken Tag für Tag.