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An Ralf (I)
"Ich liebe dich", das wollte
ich dir sagen,
als ich dich neulich bat, mit mir zu
sprechen.
Doch mir misslang's, dein Misstrau'n zu
durchbrechen:
So blieb mein Bitten stumm, mein Wort
voll Zagen.
Es fehlte mir der Mut, um dich zu fragen,
ob du mein Freund sein kannst, wenn mich
zu lieben
du nun mal nicht vermagst. So ist's
geblieben
bei der Distanz, mit der an allen Tagen
und überall, wo wir uns je getroffen,
du dich umgabst und stets mich mutlos
machtest.
Doch noch will ich nicht ablassen zu
hoffen,
dass du die Bitte dieses Briefs beachtest,
zum Freund mir wirst, verständnisvoll
und offen,
und nicht mehr nur als Fremden mich
betrachtest. |
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