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Die Frage nach den wesentlichen
Charakterzügen des Menschen wird je nach eigenem Charakter und
Weltbild von Wirtschaftstheoretikern, Politikern,
Marketingexperten, Philosophen etc. sehr unterschiedlich
beantwortet: Die Vertreter des Kapitalismus sehen vor allem die
Habgier und den Egoismus des Menschen, die es zum Wohle aller in
geregelte Bahnen zu lenken und zu nutzen gelte, während die
Anhänger des Sozialismus hauptsächlich auf seinen Altruismus und
seine Bereitschaft zur Solidarität bauen. Quasi eine
Mittlerstellung zwischen Egoismus und Altruismus nimmt das
Gerechtigkeitsempfinden ein.
Autoritäre Regenten wiederum halten
die Menschen in ihrer großen Mehrheit für dumm, labil und
unselbständig, sich selbst aber für geeignet, die
richtigen Entscheidungen zu treffen und durchzusetzen.
Demokraten dagegen vertrauen darauf, dass es genügend Personen
gibt, die bereit und fähig sind, sich als Politiker auf Zeit für
ihre Mitbürger zu engagieren, und dass die Wähler in ihrer
Mehrheit klug und besonnen genug sind, nicht jenen zu
folgen, die falsche Analysen liefern oder unerfüllbare
Versprechen machen, sondern jenen, die realistische Wege in
eine langfristig bessere oder zumindest der Gegenwart bezüglich
der Lebensqualität nicht nachstehende Zukunft aufzeigen.
Für
Marketingexperten wird der Mensch hauptsächlich von seinen
Begierden und Wünschen nach Wohlleben und Anerkennung getrieben,
wobei er seine Reflexionsfähigkeit und Selbstdisziplin in der
Regel weit überschätzt und deshalb relativ leicht zu
manipulieren ist. Hingegen glauben viele Philosophen nach wie
vor, dass die Vernunft das wesentliche Merkmal des Menschen ist.
Egoismus
Der alltäglichen und geschichtlichen
Erfahrung nach treffen alle diese Beschreibungen in
unterschiedlichem Maße zu und ergänzen einander: Der
Überlebenswille und damit der Egoismus des Menschen ist
naturgegeben. In fast allen historischen – insbesondere in allen
von Feinden bedrohten – Gesellschaften führte dieser
Egoismus zur Konzentration von Macht und Reichtum bei relativ
wenigen Herrscherfamilien bzw. Adelsgeschlechtern, später auch
Unternehmerdynastien. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch
das Rudelverhalten der Menschen, die in ihrer Mehrheit Anführer
und Rangunterschiede bereitwillig akzeptieren und sich zudem im
Denken, Fühlen und Handeln nur ungern von der Masse der
Rudelmitglieder unterscheiden und damit separieren.1
Eine große Gefahr dieser – für das Rudel und seine einzelnen
Mitglieder insgesamt in der Vergangenheit in der Regel nützlichen bzw. sogar
überlebensnotwendigen und insofern paradoxerweise durchaus egoistischen –
Bereitschaft zur Anpassung besteht darin, dass sie
in menschlichen Gesellschaften den Aufstieg eiskalter, zu
Mitgefühl unfähiger Psychopathen wie z. B. Hitler oder Stalin
begünstigt.2
Marktwirtschaft und
Kapitalismus nutzen den Egoismus geschickt aus und haben
langfristig insofern wirtschaftliche und gesellschaftliche
Verbesserungen gebracht, als sie das Angebot an für breite
Bevölkerungsschichten erschwinglichen Waren und Dienstleistungen
als Folge von technischen Innovationen, Konkurrenz und
optimierten Produktionsprozessen extrem vergrößerten und
außerdem Besitz und Ansehen nicht mehr ausschließlich an die
Herkunft (oder gar an Körperkraft und physische Gewalt), sondern auch an Leistung und vor allem an Geschäftstüchtigkeit
banden. Ein findiger, cleverer, nicht allzu skrupulöser und
zudem vom Glück begünstigter Unternehmer kann auch heute noch
Milliarden machen, wenn er z. B. mit neuen, nützlichen Produkten
oder Dienstleistungen als Erster auf dem Markt ist und seine Monopol- oder zumindest
Vorrangstellung anschließend zu behaupten weiß.3 Mit
Fleiß und Sparsamkeit allein, wie mancher Ökonom meint,4
wird man allerdings in der Regel nicht zum erfolgreichen
Unternehmer: Man muss schon ein Gespür für den Markt besitzen,
die passenden Produkte anbieten und zuvor Geldgeber finden, um
überhaupt ein Unternehmen gründen zu können.
Freilich führt auch der Kapitalismus zur Ausbeutung von Menschen,
Umwelt und Bodenschätzen und damit zur Schädigung des
Gemeinwohls und künftiger Generationen, wenn er nicht durch
– im Zeitalter der Globalisierung sinnvollerweise möglichst weltweit gültige
– Gesetze/Verträge, gesellschaftliche Normen und sonstige geeignete
Maßnahmen wie Anreize einerseits, Hemmnisse
andererseits zum Schutze von Arbeitnehmern, Verbrauchern, Umwelt
und Ressourcen gebändigt und gelenkt wird.
Altruismus
Fast in Vergessenheit geraten im
öffentlichen Diskurs ist unter dem Eindruck der bisherigen unbestreitbaren
Erfolge des vorwiegend auf Egoismus beruhenden Kapitalismus der
Altruismus, obwohl auch er ebenso wie der Egoismus naturgegeben
und überlebensnotwendig ist. Ohne den Altruismus seiner
Eltern/Bezugspersonen kann kein Kind überleben und auch das
Überleben und der technologische Fortschritt der Menschheit
insgesamt waren und sind nur möglich, weil Menschen bereit sind,
zu kooperieren und fair zu teilen.
Das Gefühl für Fairness und
die Bereitschaft zu Kooperation und Altruismus entwickeln sich
beim Kind ca. ab dem siebten Lebensjahr5 und bleiben im Prinzip
lebenslang erhalten. Allerdings nehmen sie häufig Schaden durch
den Zwang zu Konkurrenz, den die meisten Mitglieder
kapitalistischer Gesellschaften spätestens im Beruf, oft auch
schon in Schule und Studium erleben, und durch die Erfahrung,
dass Kooperationsbereitschaft häufig missbraucht und Altruismus
belächelt oder ausgenutzt wird. Die Folge solcher Enttäuschungen ist bei nicht
wenigen Menschen quasi eine Persönlichkeitsspaltung: Gegenüber
den nächsten Verwandten und Freunden sind sie liebevoll und
hilfsbereit, gegenüber allen anderen Menschen dagegen zwar in
der Regel höflich, aber ansonsten gleichgültig oder
– insbesondere gegenüber Konkurrenten –
sogar
rücksichtslos und hartherzig.
Ein solches Verhalten wird wiederum
durch das evolutionäre Erbe der Menschheit begünstigt, insofern
der Altruismus sich naturgegeben zunächst einmal auf die Familie
und die Kleingruppe, mit der sie umherzog, beschränkte, während
um Nahrung und Weideland konkurrierende Gruppen notfalls
bekämpft und getötet wurden. Nach der Sesshaftwerdung wurde der
Kreis derer, denen man sich zugehörig fühlte, dann zum Teil auf
größere Einheiten wie das Dorf, die Stadt oder sogar die
Nation, manchmal auch auf das Unternehmen oder auf Vereine
ausgedehnt. Die "Wiedervereinigung" Deutschlands zeigt, dass es
möglich ist, positive Gefühle und finanzielle Opferbereitschaft
zugunsten persönlich völlig unbekannter, lediglich
gleichsprachiger Menschen zu mobilisieren.
Die Europäische Union demonstriert
darüber hinaus, dass es – wenn
auch mit ziemlicher Mühe – sogar gelingen kann, ein Gefühl der
Verbundenheit auch über die Nation und den Sprachraum hinaus
herzustellen, und zwar in diesem Falle im Wesentlichen auf der
Grundlage der
verwandten kulturellen Identität. In unserer Zeit der von
Wirtschaftsvertretern sowie von vielen Politikern und
Wirtschaftsjournalisten immer wieder neu propagierten
Konkurrenz, der Kernfamilien, des
Individualismus, der Flexibilisierung und Mobilität und damit
zugleich der relativ schwachen sozialen Bindungen vor Ort gilt unser
alltäglicher Altruismus allerdings vielfach wieder nur noch den engsten
Familienangehörigen – oder eventuell noch als gelegentliche Fernstenliebe inklusive Spendenbereitschaft den Opfern von
"Naturkatastrophen" in Afrika und Asien.
Eine regionale Beschränkung der
Bereitschaft, zu helfen und zu teilen und allen Menschen die
gleichen Chancen zu geben und einen vergleichbaren
Lebensstandard zu ermöglichen, wird in einer globalisierten Welt
freilich zunehmend zum Problem.
Denn in einer Welt, in der auch die Informationen über das Leben
in den Industrieländern weltweit verfügbar sind, werden sich die
Bewohner der Entwicklungsländer nicht auf Dauer mit der Rolle
der ewigen Verlierer zufrieden geben, die zu Niedrigstlöhnen
sowie ohne ausreichenden Arbeits-, Gesundheits- und
Sozialversicherungsschutz Waren für die Märkte der
Industrieländer produzieren und deren Landwirtschaft durch die
Subventionen, die die USA und die EU ihren Landwirten gewähren,
bzw. durch die dadurch ermöglichten Dumpingpreise exportierter
Agrarprodukte nicht mehr konkurrenzfähig ist und zugrunde
gerichtet wird.
Notwendig wäre es deshalb, das Gefühl der
Verbundenheit über den europäisch-amerikanischen Kulturkreis
hinaus auf die gesamte Menschheit auszudehnen und daraus die
ethische Verpflichtung zu weltweiter Kooperation z. B. beim
Klima- und Umweltschutz, bei der Regulierung der Finanzmärkte,
bei der Festlegung von Standards zu Unternehmensstrukturen sowie zum Arbeits- und Umweltschutz,
ferner bei der Steuergesetzgebung6 und nicht zuletzt
bei der finanziellen und erforderlichenfalls personellen
Hilfe beim wirtschaftlichen Aufbau und bei der politischen
Stabilisierung unterentwickelter Länder abzuleiten.
Ein solches
Verbundenheitsgefühl mit Menschen, die nicht nur anders aussehen, sondern sich auch fremd verhalten
und andere Ansichten und Wertvorstellungen haben, kann fast nur
entstehen, wenn man selbst ein stabiles Selbstwertgefühl besitzt,
hinreichend über die entsprechenden Kulturen informiert ist
und gelernt hat, unvoreingenommen auf andere
Menschen – und zwar auch auf Menschen fremder Kulturen – zuzugehen und
sie auf der Grundlage der wesentlichen Gleichheit und damit
Gleichberechtigung
und Gleichbedürftigkeit aller Menschen zu akzeptieren. Diese
Voraussetzungen können und sollten Familie, Kita, Schule und Medien
schaffen.
Natürlich muss eine solche Akzeptanz auf Gegenseitigkeit
beruhen: Wer – wie z. B. die Taliban – selbst intolerant ist und
die Freiheit oder das Leben anderer Menschen zu vernichten
sucht, muss mit Gegen- bzw. Notwehr und gegebenenfalls der –
wenn eine Gefangennahme nicht möglich ist – eigenen physischen
Vernichtung rechnen.7
Gerechtigkeitsempfinden
Wie bei den Ausführungen zum
Altruismus bereits erwähnt, besitzen Menschen als Produkt der
Evolution ein natürliches, freilich innerhalb gewisser Grenzen
durchaus kulturell formbares Empfinden für Gerechtigkeit und
Fairness – und verhalten sich in der Regel entsprechend. Ein
solcher Gerechtigkeitssinn und faires Verhalten als Normalfall
sind für das Funktionieren menschlicher Gesellschaften
unverzichtbar, denn ohne gegenseitiges Vertrauen sind keine
Kooperationen, keine Arbeitsteilung, keine Geschäftsbeziehungen,
überhaupt kein menschliches Zusammenleben und damit letztlich
kein menschliches Leben möglich. Der Unmut derer, die sich fair
verhalten und andere Menschen oder gemeinsame Ressourcen nicht
ausnutzen, über jene, die sich auf Kosten anderer Menschen oder
der Allgemeinheit bereichern, kann so groß werden, dass sie
sogar bereit sind, selber materielle Nachteile in Kauf zu
nehmen, wenn sie dadurch die skrupellosen Egoisten und
Falschspieler bestrafen können.8
Das menschliche
Gerechtigkeitsempfinden verlangt nicht notwendig Gleichheit des
Besitzes und des sozialen Ranges. Ungleichheit bedarf jedoch
angesichts der grundlegenden Gleichheit aller Menschen von
Geburt an, auf der die Geltung der allgemeinen Menschenrechte
basiert, der Rechtfertigung und wird in Deutschland seit der
Abschaffung des Adels nicht mehr als gottgewollt hingenommen.
Auf jeden Fall gleich sein sollten
deshalb die Chancen auf Bildung und Ausbildung als die fast
unumgänglichen Voraussetzungen für den sozialen und materiellen
Aufstieg der Kinder armer Eltern. Diese Chancengleichheit
gibt es in Deutschland derzeit bekanntlich nicht. Das
liegt zum Teil sicherlich an Eltern, die ihren Nachwuchs zu
wenig fördern (können) – aber eben auch an der Aussortierung der
– zu diesem Zeitpunkt! – leistungsschwächeren Kinder bereits nach der
vierten Grundschulklasse sowie an den mentalen und finanziellen
Hürden, die studierwillige Arbeiter- und Migrantenkinder, wenn
sie es denn bis zum Abitur geschafft haben, zu überwinden haben
– und diese Hürden wurden durch die Umstellung auf Bachelor- und
Master-Studiengänge sowie durch die in vielen Bundesländern
eingeführten Studiengebühren in den letzten Jahren sogar noch
erhöht: Die neuen, stark verschulten Studiengänge erlauben es den Studierenden
nämlich vielfach nicht mehr, nebenher noch zu arbeiten. Mit BAFöG allein
kommt man/frau aber kaum über die Runden. Neben einem angemessen
hohen, möglichst elternunabhängigen BAFöG und einer Verlagerung
der Zahlung eventueller Studiengebühren in die Zeit nach einem
erfolgreichen Berufseinstieg könnte auch die vermehrte
Einrichtung von Teilzeitstudiengängen helfen, die Chancen aus
der Unterschicht stammender Studierender zu wahren. Freilich
müsste es dafür genügend Studierendenjobs bzw.
Teilzeitarbeitsplätze geben.
Was die Angemessenheit von Löhnen
und Unternehmergewinnen anbelangt, so wird in kapitalistischen
Gesellschaften inzwischen das "Leistungsprinzip" allgemein
akzeptiert: Wer erfolgreich führt, gute Ideen hat, besondere
Begabungen besitzt und Großes leistet, darf legitimerweise viel
verdienen. Dieses Prinzip ist nicht unproblematisch, denn es
knüpft das Einkommen letztlich nicht an die persönliche
Anstrengung oder an persönlichen Mut o. Ä., sondern direkt oder
indirekt an den Markterfolg: Wer als Unternehmer nicht den
"richtigen Riecher" für die unbewussten Wünsche seiner
Mitmenschen hat oder sich bei den Kosten verkalkuliert oder z.
B. als Handwerker an Kunden gerät, die nicht oder nicht
rechtzeitig zahlen, und dann von den Banken keinen Kredit erhält
oder wer von übermächtigen
Konkurrenten mit unfairen Methoden in die Pleite getrieben wird
oder auch nur einfach Pech hat, weil die Umstände sich
unvorhergesehen ändern und plötzlich Weltwirtschaftskrise ist,
kann trotz größten persönlichen Einsatzes leer ausgehen oder am
Ende sogar überschuldet sein. Seine Beschäftigten werden dann
ohne eigenes Verschulden arbeitslos – und bleiben es, wenn sie
älter als 45 Jahre sind, erfahrungsgemäß in vielen Fällen bis zur Verrentung.
Angesichts solcher Risiken ist ein strapazierfähiges soziales
Netz, das den Abstürzenden auffängt, für einen Sozialstaat unabdingbar.
Als ganz besonders ungerecht
empfinden es die meisten Menschen folgerichtig, wenn Personen Millionen
bekommen, die keine oder sogar eine negative "Leistung" erbringen
– also z. B. als Manager ein Unternehmen in den Ruin führen oder
zumindest für den Verlust vieler Arbeitsplätze verantwortlich
sind – und nicht dafür haften müssen.9
Fragwürdig ist auch, warum – nicht
mit ihrem Privatvermögen haftende – Angestellte von Banken, die
gerade erst vom Staat mit Steuermilliarden vor der Insolvenz
gerettet wurden oder die indirekt vom Staat subventioniert werden,
insofern ihnen die vom Staat geretteten Banken Geld schulden,
oder die sogar an den Anleihen verdienen, die der
Staat zur Rettung der Banken herausgeben musste, wenige Monate später schon wieder millionenschwere Boni
kassieren dürfen. Das ließe sich verhindern, wenn sich die
Staaten – oder zumindest die weltwirtschaftlich wichtigen
Staaten – einig wären und Boni für Investmentbanker, Manager,
Mitarbeiter im Vertrieb etc. generell verböten, weil solche Boni
falsche Anreize setzen und nicht strategisches Handeln sowie den
Aufbau langfristiger Kundenbeziehungen, die auf Ehrlichkeit und
Zuverlässigkeit beruhen, belohnen, sondern die rücksichtslose
Jagd nach dem schnellen Gewinn. Mit Festgehältern kann man
schließlich auch den Leistungen von Beschäftigten Rechnung
tragen, und zwar ohne deren Bereitschaft, mit fremdem Geld
unkalkulierbare Risiken einzugehen oder die Kunden zu
übervorteilen, explizit zu fördern.10
Gruppenzwang, Freiheitsdrang,
Gemeinsinn
Für die Organisation und Regelung
des Zusammenlebens größerer Menschenmengen sowie der
wirtschaftlichen Aktivitäten sind Anführer notwendig. Direkte
Demokratie lässt sich aus praktischen Gründen nur in kleinen
Gruppen verwirklichen – und selbst dort bilden sich oft sehr
schnell Rollen und Hierarchien heraus. Gegenüber anderen
Herrschaftsformen besitzt die Demokratie die Vorzüge der
Beteiligung der Bevölkerung an der Wahl der Herrschenden, der
Wahlfreiheit zwischen mehreren Kandidaten bzw. Parteien,
der Begrenzung der Macht der Herrschenden durch Aufteilung der
Befugnisse auf mehrere Institutionen, außerdem der periodischen zeitlichen Begrenzung der Herrschaft
und des gewaltlosen Wechsels der Regierungen. Sie garantiert
zudem nach den bisherigen Erfahrungen am ehesten die Achtung der
allgemeinen Menschenrechte sowie inneren und äußeren Frieden.
Allerdings ist die Demokratie einer
Reihe von Gefährdungen ausgesetzt. Dazu zählt die
Möglichkeit, dass eine ethnische Mehrheit eine ethnische Minderheit dauerhaft dominiert bzw.
unterdrückt, wie es etwa in Afrika zu beobachten ist, wo
selbst in formal funktionierenden Demokratien nicht selten
faktisch ein Mehrheitsstamm über einen Minderheitsstamm oder
mehrere Minderheitsstämme herrscht. Aber selbst in den USA
wurden die Farbigen von den Weißen trotz demokratischer
Staatsform gut 200 Jahre lang unterdrückt, häufig sogar
systematisch ermordet – und trotz Barack Obama werden sie
vielfach immer noch diskriminiert.
Ferner besteht auch in
Demokratien die Gefahr, dass die Mehrheit die Freiheit einer Minderheit
aufgrund religiöser oder sonstiger ideologischer Vorgaben oder
aufgrund unreflektierter Aversionen wie Fremdenfurcht oder
Schwulenhass11 unzulässig beschneidet. Deshalb sollte es in einer Demokratie zum einen
nach Möglichkeit eine hinreichende Homogenität der Bevölkerung
und zum anderen unveräußerliche und einklagbare Grundrechte des
Einzelnen geben. Beides gibt es derzeit in Deutschland – wobei
allerdings erstens die Grundrechte in vollem Umfang nur für Staatsbürger, nicht
für Flüchtlinge und Migranten gelten und zweitens nicht nur
Bevölkerung und Gesetzgeber, sondern selbst die Richter am
Bundesverfassungsgericht dazu neigen, schlichtweg auf Aversionen
basierende Freiheitsbegrenzungen für Minderheiten mit
naturwissenschaftlich nicht haltbaren Argumenten zu
rechtfertigen.12
Eine weitere systemimmanente Gefahr
in Demokratien ist die Fixierung der Politiker auf die nächste Wahl: Sofern sie
wiedergewählt werden wollen, tendieren sie dazu, mehr auf das Wohlergehen
der Wähler in der Zeit bis zur nächsten Wahl und unmittelbar
danach zu achten als auf die Folgen ihrer Handlungen für
künftige Generationen – oder auch nur für die Wähler selbst in
zwanzig oder dreißig Jahren. Sofern Politiker dennoch
langfristig für die Zukunft vorsorgen und z. B. die Entwicklung
der Renten und Rentenansprüche an die demografische Entwicklung
anpassen möchten, vermeiden Sie es bei schlechten Nachrichten
möglichst, den Wählern die volle Wahrheit zu sagen.
Sie reagieren damit passgenau auf
das Verhalten vieler Wähler, die als Eltern eigentlich am
Überleben ihrer Nachkommen interessiert und deshalb zu gut
begründeten Einschränkungen bereit sein sollten, tatsächlich
aber gerne so tun, als würden sich alle diesbezüglichen Probleme
auf wundersame Weise schon noch rechtzeitig von selbst lösen.
Die einzige Möglichkeit, das Denken und Handeln in Wahlperioden
dauerhaft zu neutralisieren, scheint mir die Schaffung einer
unabhängigen Institution ähnlich der Bundesbank oder dem
Bundesverfassungsgericht zu sein, deren Aufgaben darin
bestünden, alle Gesetze, Verträge etc. auf ihre Unbedenklichkeit
für kommende Generationen hin zu überprüfen und notfalls auch
Gesetze anzuregen, wenn z. B. die Freiheit des Wirtschaftens
wieder einmal offensichtlich auf Kosten der Umwelt und/oder der
Gesundheit der Mitarbeiter und Anwohner geht, aber
Lobbyisten wirksame Gegenmaßnahmen verhindern.
Damit ist eine weitere Gefahr für
die Demokratie benannt, dass nämlich relativ kleine
Interessengruppen einen weit überproportionalen politischen
Einfluss ausüben und bisweilen sogar zum Schaden und auf Kosten
der Allgemeinheit wirtschaften dürfen, häufig unter Hinweis auf
den Erhalt oder die eventuelle Schaffung von Arbeitsplätzen, auf
die Gebote der Globalisierung o. Ä. In der Regel handelt es sich
dabei um ökonomisch starke Gruppen wie Unternehmer,
Freiberufler, Manager, Großgrundbesitzer oder sonstige
Spitzenverdiener. Bislang haben sie es unter allen Regierungen
geschafft, ihren weit überproportionalen Anteil am
bundesdeutschen Gesamteinkommen und Vermögen zu verteidigen und
Verluste großenteils auf die Steuerzahler abzuwälzen – und damit
auf die Mittelschicht, da in Deutschland Geringverdiener
zwangsläufig und Großverdiener dank maßgeschneiderter
"Steuersparmodelle" oder sogar dank der Beihilfe von Banken zur
Steuerhinterziehung kaum Steuern
zahlen müssen.
Darüber hinaus haben es die Banker offenbar
jahrzehntelang verstanden, wirkungsvolle Kontrollen zu
verhindern bzw. sogar ursprünglich bestehende Regulierungen
beseitigen zu lassen. Das Ergebnis waren am Ende nicht nur von den
Normalverbrauchern, sondern auch von den Bankern selbst nicht
mehr durchschaubare Finanzkonstrukte, deren Risiken völlig
unklar waren und die einen fast völligen Vertrauensverlust der
Banken untereinander auslösten, als der massenhafte Handel mit
schlechten Risiken, die nicht als solche ausgewiesen waren,
ruchbar wurde. Auch heute noch scheint der weltweite Einfluss
der Banker so groß zu sein, dass sie wirklich umfassende und
wirkungsvolle Regulierungsmaßnahmen wahrscheinlich abwenden
können – z. B. die Vorabkontrolle aller Finanzkonstrukte auf
Verständlichkeit, Durchschaubarkeit und Offenlegung der Risiken
hin. Dergleichen ist machbar, wie die Vorabkontrolle von neuen
Arzneimitteln zeigt.
Die größte Gefahr für eine
Demokratie besteht freilich dann, wenn die Staatsbürger keine
überzeugten Demokraten sind und Politiker an die Macht bringen,
deren Ziel es ist, die Demokratie abzuschaffen. Das geschieht
vorzugsweise in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, in denen die
Bürger sich nach einem Retter aus der Not sehnen
und aus Enttäuschung über die bislang regierenden Politiker und
Parteien dominante Personen mit markigen Sprüchen und großen
Versprechen wählen. Auch dagegen existieren freilich Mittel: Am
besten ist es, kontinuierlich dafür zu sorgen, dass die Wähler keine Not
leiden, nicht gedemütigt werden – z. B. als Arbeitslose und Hartz-IV-Empfänger – und mit ihrem Leben zufrieden sind.13
So könnte z. B. ein bedingungsloses Grundeinkommen den Bürgern
die Angst vor dem sozialen Absturz bei längerer Arbeitslosigkeit
nehmen. Ein mit den Steuern zu verrechnendes Grundeinkommen wäre
freilich nur sinnvoll, wenn zugleich ein genereller Mindestlohn
oder Mindestlöhne für sämtliche Branchen existierten, denn sonst
würden die Arbeitgeber versuchen, unter Hinweis auf das
Grundeinkommen die Löhne zu drücken. Falls man ein solches Grundeinkommen aber nicht
einführen möchte, weil man befürchtet, dass dann allzu viele
Geringverdiener ihre als sinnlos empfundenen Jobs kündigen,
sollte man die Arbeitslosen zumindest anständig behandeln.14
Darüber hinaus müssen die Bürger
offenkundig immer wieder neu darüber informiert werden, wie Demokratie
funktioniert, dass langwierige Verfahren und Kompromisse
vielleicht nicht begeistern, aber besser sind als einsame
Entscheidungen von Alleinherrschern über die Köpfe der davon –
möglicherweise negativ – betroffenen Bürger hinweg, welche Probleme anliegen und wie die
verschiedenen Lösungsvorschläge aussehen. Diesbezüglich könnten
sich Presse, Funk und Fernsehen durchaus mehr engagieren –
anstatt zunehmend auf Unterhaltung zu setzen und die politische
Berichterstattung und Information verkümmern zu lassen. Dann
würden sich eventuell auch wieder mehr Bürger für Politik
interessieren und engagieren – und zwar vielleicht auch
längerfristig, wenn sie erleben, dass ihr Einsatz tatsächlich
Verbesserungen bewirkt oder zumindest Verschlechterungen
verhindert.
Statusstreben
Ein wesentlicher Grund für die
Probleme der Menschheit ist die Unfähigkeit vieler Menschen zum Maßhalten.
Unersättlichkeit und Geltungssucht gehören offenbar zum evolutionären Erbe des
Menschen und motivieren ihn, nach Ruhm und Reichtum zu streben,
um damit die eigene Gruppe sowie potenzielle Geschlechtspartner
zu beeindrucken. Ohne
die Sucht des Menschen nach Prestige wären viele Unternehmen
längst pleite, weil sie dysfunktionale, verschwenderische
Luxusprodukte herstellen.
Aber wie der Pfau sich mit seinen Federn
schmückt, so schmückt sich das paarungsbereite Menschenmännchen
mit Mercedes, BMW oder – wenn es sich um einen Bestverdiener
handelt, der als sportlich-jugendlich gelten möchte – Porsche, teurer Uhr und allerlei
sonstigem technischem Schnickschnack, während das
paarungsbereite Menschenweibchen ungeachtet aller Emanzipation in der Regel
nach wie vor mit immer neuen teuren Schuhen, Kleidern, Schmuckstücken,
Frisuren und Kosmetikartikeln, zunehmend auch durch so genannte
Schönheitsoperationen seine Attraktivität zu erhöhen glaubt. Mit
Vorzügen wie Esprit oder Humor, Musikalität oder tänzerischer
Begabung, Fürsorglichkeit
oder Zärtlichkeit oder gar mit hauswirtschaftlichen Fähigkeiten
wie Kochen, Backen oder Heimwerkern versuchen man/frau dagegen
vorzugsweise dann zu punkten, wenn weder die körperliche
Attraktivität noch der materielle Besitz als ausreichend
eingeschätzt werden, um tatsächliche oder potentielle
Konkurrenten zu übertrumpfen.
Diese weitgehende, in Zeiten
materieller Not sicherlich sinnvolle Fixierung auf materielle
Güter bei der Partnerwahl und der Festlegung der sozialen
Rangordnung sollte heute für große Teile der Bevölkerung in den
Industriestaaten eigentlich obsolet sein, denn sie leiden keine
materielle Not und gehören nicht zwangsweise Gruppen an,
innerhalb derer sie sich durch materiellen Reichtum profilieren
müssten. Für jeden vernunftbegabten Menschen ist
zudem offensichtlich, dass kein Mensch z. B. einen Mercedes, BMW oder
Porsche bzw. Kleidung, Schmuck oder Schuhe im Übermaß wirklich benötigt.
Denn der praktische Nutzen all dieser Anschaffungen geht
häufig genug gegen null, weil z. B. weder regelmäßig weite
Strecken gefahren werden noch die Kleider etc. mehr als einige
wenige Male getragen werden. Im Übrigen scheinen die
Kriterien für die Partnerwahl im Wandel begriffen zu sein.
Arbeitsplätze
Natürlich würden Arbeitsplätze
wegfallen, wenn weniger Autos und sonstige Konsumgüter gekauft
würden, aber andererseits gibt es auf anderen Gebieten genug
Bedarf für neue Arbeitsplätze, z. B. beim Umwelt- und
Klimaschutz, also etwa bei der Umstellung der Energieversorgung auf
regenerative Energiequellen, bei der Modernisierung von
Altbauten unter dem Aspekt der Energieeinsparung, bei der
Wiedergewinnung wertvoller Rohstoffe aus Industrie- und
Haushaltsmüll, bei der Entwicklung modular aufgebauter und
deshalb leicht zerlegbarer und in Teilen wieder verwendbarer
Produkte, generell beim Umbau der derzeitigen Wegwerf- und
Verschwendungswirtschaft in eine ökologisch und ökonomisch
sinnvolle Kreislaufwirtschaft, aber auch z.
B. bei der Alten- und Krankenpflege sowie sonstigen
Dienstleistungen wie Gastronomie, Einkaufs- bzw. Lieferservice,
Organisation und Durchführung kultureller Ereignisse etc., bei denen das Angebot ohne allzu
großen Ressourcenverbrauch nahezu unendlich wachsen könnte. Und
wenn weniger materielle Güter gekauft und gehortet würden, wäre
auch das Geld für entsprechende Investitionen und Dienstleistungen vorhanden. Allerdings müsste der
Gesetzgeber mit Anreizen oder notfalls auch Verboten und
Vorschriften wohl etwas nachhelfen, um das Geld in die richtige
Richtung zu lenken. Denn allein auf die Einsicht der Bürger und
Marktteilnehmer sollte man sich aller Erfahrung nach nicht
verlassen.15
Eine weitere Möglichkeit,
Arbeitsplätze zu schaffen oder zu sichern, ist die Verkürzung
der Arbeitszeit, sei es nun generell oder – was sinnvoller ist –
individuell. In Form von erzwungener Kurzarbeit ist sie bereits
ein bewährtes Mittel, um bei Auftrags- bzw. Absatzrückgängen
Entlassungen zumindest vorübergehend zu vermeiden. Gut wäre es
freilich, wenn die Beschäftigten die Möglichkeit hätten, ihre
Tages-, Wochen-, Monats- oder Jahresarbeitszeit generell und
freiwillig zu reduzieren, und nicht befürchten müssten, dadurch
berufliche Nachteile zu erleiden. Natürlich ist eine Reduzierung
der Arbeitszeit vor allem für Gut- und Besserverdienende
interessant. Zu beachten ist zudem die negative Auswirkung der
Arbeitszeitverkürzung auf die Höhe der gesetzlichen Rente in
ihrer derzeitigen, im Wesentlichen beitragsabhängigen Form.
Viele Arbeitgeber schrecken
allerdings wegen des organisatorischen Aufwandes vor einer
Flexibilisierung der Arbeitszeit im Sinne der Beschäftigten
zurück, obwohl auch sie – jedenfalls bei einer Reduzierung der
Tagesarbeitszeit – letztlich davon profitieren könnten, denn
verständlicherweise und erwiesenermaßen lassen Konzentration und
Arbeitsleistung umso mehr nach, je länger man arbeitet. Ein
Arbeitgeber profitiert deshalb z. B. von zwei Teilzeitkräften,
von denen die eine eine Drittel- und die andere eine
Zweidrittelstelle besetzt, im Allgemeinen deutlich mehr als von
einer Vollzeitkraft.
Verstand und Vernunft
Nach diesen Ausführungen darüber,
welche oft mächtigen Emotionen und häufig unbewussten Motive das
Denken und Handeln von Menschen bestimmen, könnte man den
Eindruck gewinnen, dass der Mensch zwar Verstand besitzt, aber
ihn nur selten vernunftgemäß einsetzt, sondern mit modernen
Mitteln vorzugsweise prähistorischen Zielen nachjagt, die
hauptsächlich in der Rangsicherung oder -erhöhung innerhalb der
eigenen Gruppe(n) und der Gewinnung körperlich, geistig,
gesundheitlich, ökonomisch und möglichst auch noch kulturell
vielversprechender Geschlechtspartner, bisweilen auch in der
Bekämpfung fremder Gruppen (Mannschaften, Vereine, Unternehmen,
Religionsgemeinschaften, Rassen, Völker, Minderheiten etc.)
bestehen.
Es gibt jedoch keinen Grund zur
Verzweiflung: Nicht nur ist die Menschheitsgeschichte bislang
insgesamt eine Erfolgsstory sowohl in materieller und
technischer Hinsicht als auch – von allerdings gravierenden
Rückschlägen abgesehen – bezüglich des gesellschaftlichen und
zivilisatorischen Fortschritts. Vielmehr gibt das derzeit
erkennbare Umdenken in Teilen der Bevölkerung der
Industriestaaten und unter den Politikern nicht nur der
Industriestaaten Anlass zur Hoffnung, dass die Menschheit
insgesamt nicht
das Schicksal der Bewohner der Osterinseln und anderer an der
eigenen Unvernunft zugrunde gegangener Gesellschaften teilen
wird,16 sondern sich den großen Herausforderungen
Klimawandel, Weltbevölkerungswachstum, Ressourcenausbeutung,
Umweltzerstörung und Fähigkeit zum atomaren Selbstmord stellt
und den richtigen Weg wählt, nämlich jenen der Abrüstung, der
Selbstbegrenzung und Selbstbescheidung, der Erfüllung der
Grundbedürfnisse eines jeden Menschen, der Beendigung der
Ausbeutung der Erde durch den Menschen sowie des Menschen durch
den Menschen, des Erhalts der noch vorhandenen Artenvielfalt,
des Schutzes der noch vorhandenen natürlichen Ökosysteme wie z.
B. der Tropenwälder, der nachhaltigen Nutzung und
Bewirtschaftung der Erde und des Zusammenlebens der Menschen in
Frieden und Freiheit.
Ein gewaltfreies, faires und
eventuell sogar von Empathie und Sympathie getragenes
Zusammenleben sowie eine Selbstbeschränkung der Menschen in
materieller Hinsicht haben aber nicht nur makropolitische,
sondern auch mikropolitische bzw. persönliche, familiäre,
schulische und berufliche Voraussetzungen: Die für ein solches
Leben notwendige Selbsterkenntnis, Selbstachtung und
Selbstdisziplin, aus denen dann Achtung und Achtsamkeit auch
gegenüber anderen Menschen erwachsen, sind die Früchte einer
guten, also das Kind vorbehaltlos annehmenden, es entsprechend
seinen Begabungen und Interessen
fördernden und es zu Selbständigkeit, Empathie und Mündigkeit führenden
Erziehung, einer schulischen und beruflichen oder universitären
Ausbildung, die neben Fach- und Methodenwissen auch die
Fähigkeit und Bereitschaft zu Reflexion und Selbstreflexion, zu
Kooperation und Fairness vermittelt bzw. stärkt, sowie eines
beruflichen und sozialen Umfeldes, in dem eben diese Werte
gelebt werden können und nicht das Recht des Stärkeren oder
Schlaueren, Reicheren oder Mächtigeren gilt.
1 Vgl. Sie dazu z. B.:
Harald Welzer (unter Mitarbeit von Michaela Christ), Täter. Wie
aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden, Frankfurt 2005,
sowie: Ernst Peter Fischer / Klaus Wiegandt (Hrsg.), Evolution
und Kultur des Menschen, Frankfurt a. M. 2010
2 Vgl. Sie dazu z. B.: Arno Gruen, Der Fremde in uns,
Stuttgart 2000 / München 2002 (Taschenbuchausgabe), sowie: Arno
Gruen, Der Kampf um die Demokratie. Der Extremismus, die Gewalt
und der Terror, Stuttgart 2002
3 Vgl. Sie dazu z. B.:
Malcolm Gladwell, Überflieger. Warum manche Menschen erfolgreich
sind – und andere nicht, übersetzt von Jürgen Neubauer,
Frankfurt 2009
4 Vgl. Sie dazu z. B.: "Das System war faul!". Eine
neue Ordnung für den Markt oder Enteignung der Kapitalisten? Die
Linkspartei-Politikerin Sahra Wagenknecht und der Ökonom
Hans-Werner Sinn streiten über die richtige Antwort auf die
Krise, in: DIE ZEIT, 25.06.2009
5 Vgl. Sie dazu z. B.: Kinder sind fair. Mit
zunehmendem Alter entwickeln Kinder eine Abneigung gegen
Ungleichheit, in: PSYCHOLOGIE HEUTE, 4/2009
6 Vgl. Sie dazu z. B.:
Vorschläge für ein
besseres Steuersystem
7 Vgl. Sie zur Lage in Afghanistan z. B.: Malalai
Joya, Ich erhebe meine Stimme. Eine Frau kämpft gegen den Krieg
in Afghanistan, München und Zürich 2009. Das ziemlich emotional
geschriebene Buch verdeutlicht gleichwohl sehr klar die beiden
verbleibenden Möglichkeiten des bislang sehr halbherzigen
Afghanistan-Einsatzes: Entweder die westlichen Truppen ziehen ab
und überlassen das Land sich selbst, was höchstwahrscheinlich
eine Herrschaft von Warlords oder sogar wieder der Taliban zur
Folge haben dürfte, oder die Alliierten entschließen sich, mit
massivem Truppeneinsatz alle Taliban, Warlords und sonstigen vom
Krieg oder vom Drogenanbau lebenden Afghanen dauerhaft zu
befrieden bzw. notfalls zu töten, ein funktionierendes
Bildungswesen aufzubauen, massiv Wirtschaftshilfe zu leisten und
zu bleiben, bis sich ein stabiles demokratisches System nach
westlichem Vorbild mit Demokraten als politischem Personal und
Demokraten als Wählerinnen und Wählern etabliert hat. Das kann
freilich viele Jahrzehnte dauern.
8 Vgl. Sie dazu z. B.: Wissenschaftsgespräch "Was ist
gerecht? Der Wirtschaftswissenschaftler Ernst Fehr über unser
angeborenes Bedürfnis nach Fairness, selbstlose Einzelkinder und
die Frage, wie viel Ungerechtigkeit eine Gesellschaft aushält",
in: DIE ZEIT (Magazin), 23.07.2009
9 Vgl. Sie zum gerechten Wirtschaften auch:
Gedanken zur
Wirtschaftsethik
10 Vgl. Sie dazu z. B.: "Es kommen die Falschen nach
oben". Ein Gespräch mit dem Psychologen Rüdiger Hossiep über zu
hohe Boni, Eselskarrieren und die Fehler der Personalführung,
Interview: Judith Scholter, in: DIE ZEIT, 30.04.2009
11 Vgl. Sie dazu z. B.:
Homophobie und
Schwulenhass. Ursachen u. Gegenmaßnahmen
12 Vgl. Sie dazu z. B.:
Menschenrechte und
Demokratie, Anmerkung 2
13 Vgl. Sie dazu z. B.:
Zufriedenheit und
Glück
14 Vgl. Sie dazu z. B.
Kein Recht auf Faulheit?
15 Vgl. Sie dazu z. B.: Richard H. Thaler und Cass R.
Sunstein, Nudge. Wie man kluge Entscheidungen anstößt, übersetzt
von Christoph Bausum, Berlin 2009
16 Vgl. Sie dazu z. B.: Jared Diamond, Kollaps. Warum
Gesellschaften überleben oder untergehen, übersetzt von Volker
Englich, Frankfurt 2005
Entstehungsjahr: 2009
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