Alternativ: Mobilversion
Homepage
Spiele wie Memory
Fragen
Dass Menschen verantwortungsvoll
handeln sollen, wird kaum jemand bestreiten. Was aber bedeutet
das konkret? Reicht es aus, für sich selbst Verantwortung zu
übernehmen, aus eigener Kraft seinen Lebensunterhalt zu
bestreiten und möglichst niemandem zur Last zu fallen? Trägt man
eventuell zusätzlich auch noch Verantwortung gegenüber den
Menschen, mit denen man unmittelbar zu tun hat, also neben der
eigenen Familie z. B. nahen Verwandten, Freunden1 und
Nachbarn, aber auch gegenüber den
Arbeitskollegen, den Vorgesetzten, eventuell gegenüber Kunden
und den
Vertretern anderer Unternehmen?
Wie muss das Verhalten eines Vorgesetzten / Arbeitgebers einem
Mitarbeiter / Beschäftigten gegenüber beschaffen sein, um als
verantwortungsvoll gelten zu können? Wie sieht verantwortliches
Handeln im wirtschaftlichen Wettbewerb aus?
Welche Verantwortung hat man als
Bürger einer Stadt und eines Staates? Genügt es, Steuern zu
zahlen und alle Jahre wieder jene demokratische Partei zu
wählen, die die eigenen Interessen (jene des Wählers) am
glaubwürdigsten vertritt? Bin ich für meine Mitbürger
mitverantwortlich? Wenn ja, inwiefern? Gehört es zu meiner
Verantwortung, ohne gedankliche und emotionale Tabus zu
hinterfragen, was denn eigentlich meine wahren Interessen sind
und ob diese wahren Interessen identisch sind mit jenen
Interessen, die von der Werbung und den diese finanzierenden
Unternehmen, aber auch von vielen Politikern und Journalisten
als solche suggeriert werden – materieller Konsum,
gesellschaftliche Anerkennung mittels Statussymbolen,
vorgefertigte Unterhaltung vom Fließband?
Welche Verantwortung trage ich
als Konsument? Bin ich mitverantwortlich, wenn ich Waren kaufe,
die unter unethischen Bedingungen (Umweltverschmutzung oder -zerstörung,
ausbeuterische Arbeitsbedingungen, eventuell Tierquälerei)
produziert wurden oder die zwar in Deutschland unter vertretbaren
Arbeitsbedingungen und Umweltstandards endgefertigt wurden,
deren Einzelteile oder Rohstoffe jedoch aus Staaten stammen, in
denen unethische Produktionsbedingungen üblich sind? Bin ich nur
dann mitverantwortlich, wenn ich um die Produktionsbedingungen
weiß, oder bin ich schon dann mitverantwortlich, wenn ich mich
nicht bemüht habe, etwas über die Produktionsbedingungen zu
erfahren? Ist es
verantwortbar, wenn ich mehr konsumiere, als notwendig ist?
Mehre ich dadurch den allgemeinen Wohlstand (bei importierten
Waren z. B. auch jenen der Arbeiter im Herkunftsland)
oder verbrauche und verteuere ich damit vor allem knappe und
nicht nachwachsende Ressourcen zu Lasten materiell weniger gut
gestellter Mitmenschen und künftiger Generationen?
Wie weit reicht generell meine
Verantwortung für Menschen in anderen Staaten über meine Rolle
als Konsument dort ganz oder teilweise produzierter Güter oder
geförderter Rohstoffe hinaus? Bin ich durch Ethik und/oder Vernunft
verpflichtet, Menschen in anderen Staaten zu helfen, obwohl ich
persönlich zu deren Unglück nichts beigetragen zu haben glaube?
Wie sollte eine verantwortungsvolle Hilfe aussehen? Konkret: Ist
es vernünftig und/oder sogar ethisch geboten, dass Deutschland
(und damit die Deutschen als Steuerzahler, Nutzer öffentlicher
Infrastruktur oder Bezieher von Transferleistungen, die beim
Anwachsen der Hilfeleistungen für andere Staaten möglicherweise
stagnieren oder sogar gekürzt werden) hochverschuldete
EU-Staaten direkt oder indirekt finanziell unterstützt?
Was ist
von der Akuthilfe für von Erdbeben, Überschwemmungen oder Hungersnöten
betroffene Länder zu halten? Handele ich wirklich
verantwortungsvoll, wenn ich nach dem Eintreten vorhersehbarer
Katastrophen den dann besonders intensiv um Spenden bettelnden
großen Hilfsorganisationen Geld überweise – wohl wissend, dass
die Katastrophe hätte vermieden werden können, wenn rechtzeitig
geeignete Maßnahmen ergriffen worden wären – Errichtung
erdbebensicherer Gebäude, Wiederherstellung der natürlichen
Flussauen, Nichtbesiedlung/Evakuierung stark gefährdeter
Gebiete, dem Klima angepasste Bewirtschaftung von Steppen und
Wüsten, Etablierung rechtschaffener, tüchtiger und weitsichtiger
Regierungen, Regulierung der Einwohnerzahl durch Geburtenkontrolle?
Wäre es sinnvoller, das Geld z. B. an politische Parteien zu
spenden, die eine nachhaltige, an die örtlichen Verhältnisse
angepasste Entwicklungspolitik und eine diese Bemühungen nicht
konterkarierende Wirtschaftspolitik befürworten und auch
tatsächlich zu fördern versuchen? Bin überhaupt ich persönlich
ethisch dafür verantwortlich, dass fernen und fremden
Hilfsbedürftigen geholfen wird, oder ist das nicht vielmehr eine
Aufgabe des Staates bzw. aller jener Staaten der Welt, die die
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte unterschrieben
haben?
Antworten – Grundsätzliches
Dass für alle gesorgt ist, wenn
jeder für sich selbst sorgt, ist das bekannte Credo extremer
Wirtschaftsliberaler. Es wird durch ständige Wiederholung aber
nicht wahrer. Tatsächlich nämlich kann kein Mensch während
seines ganzen Lebens für sich selbst sorgen, sondern er ist als
Kind, als Jugendlicher, nicht selten auch noch als junger
Erwachsener und häufig ebenso im hohen Alter, außerdem bei
schwerer Krankheit sowie bei etlichen anderen Krisen und
Schicksalsschlägen auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen.
Auch kann kein Mensch in einer hochgradig arbeitsteiligen
Gesellschaft ohne die Hilfe anderer Menschen und ohne die
Leistungen des Staates, also der Gemeinschaft der Bürger, z. B.
bezüglich Bildung, Infrastruktur und Rechtsstaatlichkeit
erfolgreich wirtschaften. Selbst Bill Gates wäre niemals ein
erfolgreicher Unternehmer geworden, wenn er statt in den USA z.
B. im Kongo oder im Jemen beheimatet wäre.
Es ist nun nur natürlich und
gerecht2, dass ein Mensch, der von anderen Menschen
Wohlwollen und Wohltaten erfährt und für den andere Menschen
Verantwortung übernommen haben, solange er noch nicht für sich
selbst verantwortlich sein konnte, seinerseits wohlwollend und
wohltätig handelt und Verantwortung für andere Menschen
übernimmt, soweit diese nicht für sich selbst sorgen können. In
erster Linie wird er für seine Familie sorgen, speziell für
seine unmündigen Kinder, und sich um seine Eltern kümmern,
sofern diese im Alter Hilfe benötigen und nicht z. B. durch
mangelnde Fürsorge oder durch Gewalttätigkeit ihm gegenüber während seiner
Kindheit und Jugend sein Verantwortungsgefühl ihnen
gegenüber selbst zerstört haben. In einem solchen Falle sollte übrigens
auch der Gesetzgeber die Tochter oder den Sohn nicht dazu
zwingen, die Eltern zu unterstützen.
Bei allen anderen Verwandten, z.
B. unter Geschwistern, wird man gegenseitige Hilfeleistung nicht
generell erwarten dürfen, denn das Verhältnis von Geschwistern
zueinander kann zwar innig sein, ist es erfahrungsgemäß aber
nicht immer. Der Gesetzgeber sollte deshalb Geschwister auch
nicht dazu verpflichten, finanziell füreinander einzustehen:
Wenn z. B. jemand die Beerdigung seiner mittellosen Schwester
oder seines mittellosen Bruders bezahlen muss, obwohl er seit
Jahrzehnten keinen Kontakt mehr zu ihr/ihm hatte, ist das
ungerecht. Andererseits sollten Geschwister (und andere
Verwandte) auch nicht
automatisch erben, wenn kein Testament vorliegt und weder
Ehefrau/-mann noch Nachkommen existieren.3
Verantwortung als Arbeitnehmer
Die Verantwortung gegenüber jenen
Personen, mit denen ich am Arbeitsplatz zu tun habe (Kollegen,
Vorgesetzte, eventuell Mitarbeiter, Kunden, Vertreter anderer
Unternehmen), ist natürlich geringer als gegenüber Personen, für
die ich freiwillig Verantwortung übernommen habe (Kinder,
Partner) oder denen ich verbunden bin, weil sie freiwillig
für mich da sind oder für mich gesorgt haben (Partner,
Eltern, Freunde). Dennoch trage ich natürlich auch im Beruf
Verantwortung. Sie ergibt sich zum einen aus dem Arbeitsvertrag
und den Anforderungen, die man üblicherweise an einen Arbeitnehmer stellt, zum
anderen aus den allgemeinen zwischenmenschlichen
Verhaltensregeln. Ich werde also höflich, freundlich, aufmerksam
und hilfsbereit sein – jedenfalls solange ich mich nicht
ausgenutzt fühle. Bei langjähriger Vertrautheit mit den Kollegen und einem guten Betriebsklima können sich das
Gefühl der Verantwortung füreinander und die Bereitschaft,
einander zu helfen, deutlich verstärken. Bei schlechten
Erfahrungen mit Vorgesetzten und Kollegen ist allerdings
auch das Gegenteil möglich.
Ein verantwortungsvoller
Arbeitnehmer wird darüber hinaus die ihm übertragenen Aufgaben
hinreichend gut bzw. anforderungsgerecht erfüllen. Ich schreibe
mit Absicht nicht "bestmöglich", denn das Streben nach diesem
Ideal ist der sicherste Weg, sich selbst zu überfordern und
damit sowohl sich selbst als auch dem Unternehmen zu schaden. In
der Regel ist eine anforderungsgerechte Erfüllung der Aufgaben
auch genau das, was gewünscht wird. Allerdings kann eine
Beschränkung auf eine "nur" anforderungsgerechte Erfüllung von
Aufgaben sehr wohl Frust auslösen, z. B. im Pflegebereich, wo
die übliche "Satt-und-sauber-Pflege" den Bedürfnissen der
Pflegebedürftigen nicht gerecht wird. Aber solange keine
offensichtliche Vernachlässigung vorliegt, sollte man als
Pfleger innere Distanz wahren: Man kann nicht mit individuellen
Anstrengungen das gesellschaftliche Problem lösen, dass in
Deutschland das Geld lieber für schnelle Wagen, schicke
Kleidung, technischen Schnickschnack, teure Reisen, große
Wohnungen im Grünen, überteuerte und zum Teil überflüssige Medikamente, überflüssige
Operationen und mancherlei zweifelhafte medizinische Maßnahmen
insbesondere im Bereich der Akutmedizin und der Krebstherapie ausgegeben wird als für die angemessene
Pflege Pflegebedürftiger.
Verantwortung als
Vorgesetzter / Arbeitgeber
Der Vorgesetzte / Arbeitgeber trägt
einerseits für die Realisierung der Unternehmensziele – als
Vorgesetzter zumindest in seinem Bereich – Verantwortung, zum
anderen aber auch für die physische und psychische Gesundheit
seiner Mitarbeiter, soweit diese durch die
Arbeitsbedingungen, das Betriebsklima und die
Arbeitsanforderungen tangiert werden. Er soll erkennen können,
was der Mitarbeiter gut, weniger gut oder gar nicht kann, und
ihn entsprechend – aber zugleich eben auch entsprechend den
Einsatzmöglichkeiten im Unternehmen bzw. in der Abteilung –
einsetzen. Er soll für ein gutes Betriebsklima sorgen, Konflikte
entschärfen sowie die Mitarbeiter motivieren, fördern und
fordern, sie aber andererseits auch nicht überfordern. Darüber
hinaus muss er sich in der Regel mit seinen eigenen Vorgesetzten
absprechen bzw. seine Entscheidungen, Vorhaben und Ergebnisse
ihnen gegenüber verantworten.
Das sind Anforderungen, die oft
nicht leicht allesamt vollständig zu erfüllen sind, und da die
Unternehmensleitung bzw. gegebenenfalls die Aktionäre meistens
in erster Linie auf das operative Ergebnis achten, kann die
Fürsorge für die Mitarbeiter durchaus zu kurz kommen. Auch sind
viele Vorgesetzte zwar fachlich und/oder betriebswirtschaftlich
versiert, haben aber nahezu keine Ahnung von Psychologie und
Menschenführung. Zusammen mit der in vielen Unternehmen immer
weiter zunehmenden Arbeitsverdichtung führt das dazu, dass immer
mehr Beschäftigte überfordert werden und in der Folge psychisch
oder physisch erkranken.4
Exkurs: Turbokapitalismus
Es ist inzwischen offensichtlich,
dass in unserem Wirtschaftssystem etwas grundlegend falsch
läuft: Die Wirtschaft ist nicht mehr für den Menschen da,
sondern der Mensch für die Wirtschaft. Auch legen in der Praxis
nicht mehr die "Volksvertreter" die Rahmenbedingungen für die
Wirtschaft fest, sondern Unternehmer, Manager und
Finanzmarktakteure geben den
Politikern vor, was sie zu tun haben. Ferner wird das unternehmerische
Risiko oft nicht mehr nur vom Unternehmer oder den Aktionären
getragen, sondern ganz oder teilweise auf den Steuerzahler
(Bankenrettung mit Staatsgeldern, finanzielle Unterstützung von
Großunternehmen) und die Beschäftigten (flexible Arbeitszeiten, flexible Löhne,
befristete Arbeitsverhältnisse, Leiharbeit, innerbetriebliche
Konkurrenz, immer anspruchsvollere Zielvorgaben,
kontinuierliche Arbeitsverdichtung) abgewälzt. Von vielen Beschäftigten wird ständige
Verfügbarkeit und die Bereitschaft zu (oft unbezahlter)
Mehrarbeit erwartet oder sogar verlangt. Begründet werden die
höheren Anforderungen und die Verschlechterung der
Arbeitsbedingungen und -verträge seit ca. 1980 in der Regel mit
der internationalen Konkurrenz insbesondere durch
Niedriglohnländer. Tatsächlich ist das aber häufig allenfalls ein Teil
der Wahrheit: Vielfach wurde und wird schlichtweg die hohe
Arbeitslosigkeit zumindest in Teilbereichen der Wirtschaft von
den Arbeitgebern und diesen verbundenen Parteien dazu genutzt,
die Löhne zu drücken und die Rechte der Beschäftigten
einzuschränken, die Anforderungen dagegen zu erhöhen.
Die Regierungen – ob rot-grün, schwarz-rot oder schwarz-gelb – haben sich dem
vermeintlichen Zeitgeist angepasst und als vermeintlich
alternativlose Maßnahmen Steuersenkungen vor allem für
Unternehmen und Wohlhabende / Reiche, die Deregulierung der
Finanzmärkte, Gesetzesänderungen zu Lasten von
Arbeitslosen und Arbeitnehmern sowie Kürzungen von
Sozialleistungen beschlossen. Auch die
Gewerkschaften haben mitgemacht und durch Öffnungsklauseln in
den Tarifverträgen zugelassen, dass Arbeitnehmer in immer
höherem Maße das unternehmerische Risiko bzw. die Folgen von
Fehlentscheidungen des Managements über Lohnverzicht oder
Mehrarbeit mittragen müssen, dass der Arbeitsdruck ständig
zunimmt, die Reallöhne seit 1990 nahezu stagnieren – bei den
unteren Lohngruppen sogar gesunken sind und weiter sinken – und
gleiche Arbeit je nach Unternehmen höchst ungleich bezahlt wird.
Sie haben nicht oder nahezu unhörbar protestiert, als verlangt
wurde, dass jeder Mensch zum Unternehmer seiner selbst und damit
zum Jobhopper und cleveren Selbstdarsteller werden müsse, obwohl
eine solche Rolle die meisten Menschen psychisch überfordert und nicht ihren Wünschen
nach Sicherheit und Konzentration auf die Sacharbeit entspricht.
Die individuellen und
gesellschaftlichen Folgen sind fatal: Die Armen sind ärmer und
die Reichen sind reicher geworden. Das Vertrauen in das
kapitalistische Wirtschaftssystem und in die politischen und
wirtschaftlichen "Eliten" ist drastisch gesunken – nicht zuletzt
auch als Folge der gigantischen Fehlspekulationen auf den
deregulierten Finanzmärkten, der davon ausgelösten Finanzkrise
und der dadurch notwendig gewordenen Stützungsaktionen der
Staaten, die wiederum zu einer weiteren Erhöhung der Staatsverschuldung
führten. Eine halbwegs verlässliche Planung auch nur der
nächsten Jahre ist für viele junge Paare unmöglich geworden und
diese Unsicherheit hat – wie nach 1990 in Ostdeutschland – gravierende Auswirkungen
auf die Geburtenrate und die Lebenszufriedenheit. Die völlige
Vereinnahmung vieler Arbeitnehmer durch den Arbeitgeber fördert
den Zerfall von Partnerschaften, Ehen und Familien und führt
– zusammen mit den absurd überfrachteten schulischen Lehrplänen
mit der Folge des Bulimie-Lernens
– dazu, dass derzeit in Deutschland in etlichen Familien
oder Teilfamilien
Psychokrüppel heranwachsen.
Der Bürger als Individuum steht
dieser Entwicklung machtlos gegenüber: Der Kapitalismus umfängt
den Einzelnen als totalitäres und nahezu alternativloses System.
Ein individueller Ausstieg ist faktisch nur um den Preis der
Verarmung und sozialen Isolation möglich. Auch
wirtschaftspolitisch ist keine Alternative in Sicht, denn der
Kapitalismus mehrt kurz- und vielleicht auch mittelfristig immer
noch den Wohlstand der Nationen – freilich um den Preis der
Ungleichheit, der materiellen und mentalen Unsicherheit, der
permanenten Konkurrenz, der Belohnung nicht vorrangig von Fleiß
und Wissen, sondern von Überzeugungskraft und des "richtigen Riechers" für weckbare
Wünsche, der psychischen Deformation der Menschen sowie
(jedenfalls bislang) um den Preis der Plünderung des Planeten
und letztlich der Zerstörung der Lebensgrundlagen der
Menschheit.
Gegenmaßnahmen sind möglich, aber sie müssten, der Globalisierung der Wirtschaft,
des Konsums und zunehmend auch der Kultur entsprechend,
ebenfalls global sein und neben einer strikten Regulierung der
Finanzmärkte (inklusive eines Verbots des automatisierten Handels,
eines Verbots aller hochspekulativen Finanzprodukte, eines
Verbots aller undurchschaubaren bzw. allenfalls
von Mathematikern durchschaubaren Finanzprodukte, der
Genehmigungspflicht für neue oder veränderte Finanzprodukte
ähnlich wie bei Arzneimitteln, der Einführung
einer Finanztransaktionssteuer, der Trennung von Geschäfts- und
Investmentbanken, der Festlegung einer angemessenen
Eigenkapitalquote der Banken in Höhe von mindestens 15 % sowie der Aufspaltung von Banken, die zu groß
sind, um sie pleitegehen zu lassen, in kleinere Institute), einer adäquaten Besteuerung auch der Reichen
und insbesondere der Erben derselben sowie strenger Ge- und Verbote zum Umweltschutz und zur
Ressourcenschonung letztendlich weltweit gültige gleiche
Standards im Arbeits- und Sozialrecht sowie bezüglich der
tatsächlichen Arbeitsbedingungen enthalten. Kurzum: Die
bisherige Tendenz, dass vor allem die Arbeitnehmer in Form von
verschlechterten Arbeitsbedingungen, niedrigeren Reallöhnen und
unsichereren Arbeitsplätzen die Zeche für Globalisierung und
freien Kapitalverkehr zahlen müssen, muss zugunsten sichererer
und humanerer Arbeitsplätze umgekehrt werden.
Im Sinne eines möglichst globalen
wirtschaftspolitischen Handelns ist auch die Frage nach dem
Umgang mit den Staatsschulden Griechenlands und anderer
EU-Staaten zu beantworten: Ein gemeinsames wirtschaftliches und
politisches Handeln der EU-Staaten (und möglichst vieler
weiterer Länder) ist erforderlich, um die Herrschaft der
Finanzmarktakteure und der transnationalen Unternehmen zu
beenden. Deshalb ist notfalls die direkte oder indirekte
Übernahme von Staatsschulden geboten. Darüber hinaus sollten
freilich Maßnahmen ergriffen werden, die verhindern, dass eine
solch extreme Staatsverschuldung sich wiederholen kann. Am
besten wäre natürlich die Vermeidung jeglicher Staatsschulden,
vielleicht mit Ausnahme von Schulden, die für sinnvolle, sich
sozial, politisch und ökonomisch rentierende Investitionen wie jene in
Erziehung, Bildung und Ausbildung gemacht werden. Grundsätzlich
jedoch sollte ein Staat seine Ausgaben dadurch finanzieren, dass
er seine Bürger entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit besteuert,
und nicht durch die Aufnahme von Krediten, für die er Zinsen
zahlen muss, die wiederum ganz überwiegend die wohlhabenden
Bürger des eigenen Landes oder fremder Staaten kassieren.5
Ein weltweites ständiges Wachstum
des materiellen Wohlstands wird es
in Zukunft wohl nicht mehr geben: Die Ressourcen der Erde sind
nun einmal endlich und wahrscheinlich wird kein Forscher jemals einen
Weg finden, diese Begrenzung aufzuheben oder zu umgehen. Zwar
lässt sich sicherlich noch viel an Energie und Rohstoffen
einsparen, ohne die Lebensqualität zu schmälern, aber irgendwann
wird auch da eine Grenze erreicht sein – und Milliarden von
Menschen in den Ländern der Zweiten und Dritten Welt, die
bislang relativ wenig Energie und Rohstoffe verbraucht haben,
sind dabei, mit den Bewohnern der Ersten Welt um die knappen
Ressourcen zu konkurrieren.
Verantwortung als Bürger
Mit der Einsicht in die
Begrenztheit der Ressourcen und in das gleiche Recht aller
Menschen, die gleichen guten Startbedingungen zu erhalten und
bei entsprechendem Bemühen in Wohlstand und Sicherheit leben zu
können, kommt die Verantwortung
ins Spiel, die jedermann als Bürger eines Staates und der Welt
trägt: Seit mindestens 40 Jahren, nämlich spätestens seit der
Studie
Die Grenzen des Wachstums des Club of Rome, kann jedermann
wissen, dass wir nicht so weiterwirtschaften dürfen wie zuvor,
wenn wir nicht die Zukunft der Menschheit verspielen wollen.
Konsequenzen wurden aus diesem Wissen in den folgenden
Jahrzehnten aber nur in höchst ungenügendem Maße gezogen, und
das gilt sowohl für die Herrscher und Bewohner
nichtdemokratischer Staaten als auch für die Regierungen,
Parlamente und Bürger der bis vor Kurzem wirtschaftlich
klar dominierenden Demokratien in Europa, Nordamerika und Japan.
Vielmehr ist Wirtschaftswachstum bis heute das Ziel, auf das die
meisten Politiker fixiert sind – und zwar sogar in Ländern, in
denen es selbst den Armen, soweit sie staatliche Hilfe in
Anspruch nehmen, rein materiell nicht wirklich dreckig – aber
natürlich auch keineswegs gut6 – geht und
noch mehr Konsum die Lebenszufriedenheit der großen Mehrheit der
Bevölkerung nicht mehr dauerhaft steigern kann.
Was folgt daraus für den
einzelnen Bürger im Hinblick auf seine politische Verantwortung,
also im Hinblick auf seine Verantwortung für die Polis, das
Gemeinwesen, und letztlich – als Weltbürger – für die Welt, für
die als Folge der globalen Auswirkungen der industriellen
Produktion, der Nahrungsmittelproduktion und allgemein des
wirtschaftlichen Handelns inzwischen jeder Mensch – im Rahmen
seines Wissens und seiner Möglichkeiten – Verantwortung trägt?
Die meisten Bürger werden schon
aus Mangel an Zeit, vielleicht auch an Zivilcourage oder mangels
hinreichender Extrovertiertheit nicht selbst politisch aktiv
werden – und ein solches Engagement kann man wohl auch nicht
generell erwarten. Erwarten kann man dagegen wohl, dass jeder
Bürger jene Partei unterstützt oder zumindest wählt, die sich
seines Erachtens am meisten und erfolgreich für ein nationales,
europäisches und globales wirtschaftliches und politisches
Handeln zugunsten des Überlebens der Menschheit in hinreichendem
Wohlstand, in Freiheit und begründeter Zufriedenheit einsetzt.
Welche Partei aber sollte das in Deutschland sein? Selbst viele
Spitzenpolitiker der Grünen wagen es nicht, den Bürgern zu
erklären, dass alle bereits vorhandenen, aber noch nicht
großflächig angewandten Techniken zur Einsparung von Energie,
zur Gewinnung von Energie aus nahezu unerschöpflichen Quellen
wie Sonne, Wind und Wasser sowie zur Einsparung und zum
Recycling von Rohstoffen und wahrscheinlich auch alle in
absehbarer Zeit noch zu erwartenden Fortschritte auf diesen
Gebieten nicht ausreichen werden, um den
Ökologischen Fußabdruck der Bevölkerung Deutschlands auf ein
umweltverträgliches Maß zu reduzieren, sondern dass zusätzlich
Konsumverzicht – oder ein massiver Bevölkerungsrückgang –
erforderlich sind. Dass die Bürger etlicher anderer Staaten noch
viel verschwenderischer leben, ist kein Gegenargument.
Verantwortung als Verbraucher
Aus obigen Überlegungen geht klar
hervor, dass ich als Verbraucher zuvörderst auf die
Ökobilanz
und die
Sozialbilanz
der von mir gekauften Waren bzw. der diese produzierenden
Unternehmen achten und den Konsum insgesamt reduzieren sollte.
Letzteres ist bei vielen Menschen – auch bei
Durchschnittsverdienern – in der Regel im Prinzip problemlos
möglich, denn fast alle Bewohner der westlichen
Industrienationen kaufen erwiesenermaßen wesentlich mehr, als
sie wirklich brauchen. Allerdings scheitert der Konsumverzicht
bei Artikeln wie Kleidung oder Kommunikations- und
Unterhaltungselektronik häufig an der Lust am Shoppen zur
Selbstbelohnung bzw. als Kompensation für ein unbefriedigendes
Berufs- oder Privatleben7. Bisweilen sind die
erworbenen Waren auch gar nicht vorrangig zum Gebrauch bestimmt,
sondern zur Statuserhöhung oder -sicherung.
Was das unbefriedigende
Berufsleben anbelangt, so kann man, wenn eine berufliche
Veränderung nicht (mehr) möglich ist, nur zu Gelassenheit und
zum Wenigerwichtignehmen dieses Lebensbereiches raten sowie –
falls möglich und finanziell verkraftbar – zur Reduzierung der
Stundenzahl. Vor allem sollte man sich klarmachen, dass
Berufstätigkeit für die meisten Menschen in erster Linie
schlichtweg zum Zweck hat, den Lebensunterhalt zu verdienen, und
längst nicht bei jedem Beruf und Arbeitsplatz zu einem erfüllten
Dasein oder zu Erfolg und gesellschaftlicher Anerkennung führt.8
Sowohl hinsichtlich des Strebens nach gesellschaftlicher
Anerkennung als auch hinsichtlich käuflicher Statussymbole
sollte man sich zudem fragen, wie erstrebenswert dergleichen in
einer weitgehend individualisierten Gesellschaft ohne feste
Gruppenstrukturen noch ist und ob der Erfolg die Mühe lohnt.
Während die Reduzierung des
Verbrauchs durch den Kauf zweckmäßiger und langlebiger Waren
sowie von weniger Waren grundsätzlich – nämlich abgesehen von
den mentalen Bedürfnissen – relativ einfach ist, kann
der Verbraucher die Öko- und die Sozialbilanz bei vielen
Produkten kaum in Erfahrung bringen, geschweige denn den
Verpackungsangaben entnehmen. Zwar wird er bei fair gehandelten
ökologischen Produkten mit entsprechendem Label9 bedenkenlos
zugreifen dürfen, aber die weit überwiegende Mehrzahl der Waren
ist nicht entsprechend gekennzeichnet. Und während bei manchen
Produkten – trotz intensiver Werbung mit dem Ziel der
Verschleierung der wahren Herstellungsbedingungen – inzwischen
allgemein bekannt ist, dass ihr Kauf zumindest Gewissensbisse
bereiten müsste, z. B. bei aus Übersee importierten
Schnittblumen oder bei Erzeugnissen aus der Massentierhaltung10,
ist es z. B. bei Kleidung oder Elektroartikeln kaum möglich,
sich über die Produktionsbedingungen zu informieren.
Folglich müsste der Staat die
Produkte oder zumindest die Unternehmen von einer unabhängigen
Institution auf ihre Öko- und Sozialbilanz hin untersuchen und
bewerten lassen und vorschreiben, dass entsprechende
Informationen, z. B. eine entsprechende Note in Anlehnung an
Schulnoten, gut sichtbar auf der Verpackung prangen muss. Manche
Unternehmen würden ihre Produktionsmethoden dann wahrscheinlich
sehr schnell ändern, weil die Verbraucher – hoffentlich – ihr
Kaufverhalten ändern würden.11 Durchführbar ist eine
solche Bewertung durchaus: Schließlich werden auch für Öko- und
Ethikfonds Unternehmen nach derartigen Kriterien beurteilt.
Allerdings sollte für anstehende Kaufentscheidungen, die sich
nicht auf die Aktien, sondern auf einzelne Produkte eines
Unternehmens beziehen, möglichst auch produktbezogen untersucht
und bewertet werden.
Verantwortung für Bewohner
anderer Staaten
Dass die Bürger über Steuern,
Sozialabgaben, Wahlentscheidungen und eventuell noch darüber
hinausgehendes politisches oder soziales, zumeist ehrenamtliches
Engagement Verantwortung für ihre Mitbürger übernehmen, gehört
zu den fundamentalen Voraussetzungen für das Funktionieren
zumindest eines demokratischen Staates.12 Kaum
weniger selbstverständlich ist, dass die Bürger als Konsumenten
sich für die Qualität und den Nutzen von Waren interessieren –
und die etwas neugierigeren und an sozialen, wirtschaftlichen
und politischen Zusammenhängen interessierten Bürger auch für
deren Herkunft und Herstellung. Damit aber gehen sie gleichsam
der Gnade des Nichtwissens verlustig und werden als Konsumenten
oder potenzielle Konsumenten mitverantwortlich. Diese
Verantwortlichkeiten als Bürger und als Konsument betreffen uns
direkt und sind, sobald man sie einmal erkannt hat, unabweisbar.
Wie aber verhält es sich mit der
Verantwortung für die Bewohner anderer Staaten, deren Leid uns
Presse, Funk und Fernsehen tagtäglich präsentieren – und damit
meine ich nicht die
Probleme von Menschen in überschuldeten EU-Staaten, denen wir
schon aus Eigeninteresse helfen müssen? Von Natur aus fühlen
psychisch gesunde Menschen – wie auch Menschenaffen und manche
andere Tiere13 – unwillkürlich mit, wenn sie andere
Menschen oder Tiere leiden sehen, und haben den Impuls zu
helfen. Falls es sich um Kinder handelt, greift zudem der
natürliche Beschützerinstinkt. Hilfsorganisationen machen sich
das zunutze und betteln z. B. gerne mit Fotos unterernährter
Kinder um Spenden. Das natürliche Mitgefühl und der
Beschützerinstinkt sind sogar so stark, dass sie unsere
natürliche Fremdenfurcht14 überwiegen, weshalb
Hilfsorganisationen durchaus erfolgreich auch mit Fotos von
Farbigen um Spenden bitten können.
Neben unserer angeborenen
– und hoffentlich durch das Vorbild z. B. von Eltern und Lehrern
verstärkten – Hilfsbereitschaft gibt es jedoch noch zwei weitere Gründe, warum
wir Hilfsbedürftigen oder auch "nur" einfach deutlich schlechter
als wir lebenden Menschen in fernen Ländern helfen sollten,
nämlich erstens die "Gefahr", dass die Armen als Flüchtlinge
nach Deutschland zu kommen versuchen, wenn sie in ihrer Heimat
keine oder keine befriedigende Lebensperspektive haben, und
zweitens unsere Mitverantwortung für das Elend in den Ländern
der Dritten Welt. Denn auch wenn es auf den ersten Blick den
Anschein haben mag, als seien wir persönlich völlig unschuldig
daran, dass Milliarden von Menschen im Elend leben und
tagtäglich tausende Menschen verhungern: Wir sind nicht völlig
unschuldig daran.
Denn wir – die Bewohner der
Ersten Welt – haben Anteil an und profitieren von einem
Weltwirtschaftssystem, das in vielen Ländern der Zweiten und Dritten
Welt Hunger produziert.15 Gründe für den Hunger sind
z. B. das Leerfischen der Weltmeere, die Zerstörung der
einheimischen Landwirtschaft durch Freihandel bzw. durch Billigimporte
aus Staaten mit massiv subventionierter Landwirtschaft wie den
USA oder den EU-Ländern, die Nutzung von früher der
Lebensmittelproduktion für die einheimische Bevölkerung
dienenden Flächen für den Anbau von Pflanzen, die für den Export
bestimmt sind, z. B. Blumen, Soja, Mais, Zuckerrohr, Bananen,
Kakao etc., sowie die Ersetzung weniger ertragreicher, aber
robuster und z. B. eine längere Dürre überstehender
einheimischer Getreidesorten durch zwar ertragreiche, häufig
gentechnisch veränderte, aber weniger robuste und z. B. bei
einer längeren Dürre vertrocknende Getreidesorten, außerdem die
internationale, die Preise in die Höhe treibende Spekulation mit
Grundnahrungsmitteln – die in den Ländern der Zweiten und
Dritten Welt natürlich erst nach der Zerstörung der
einheimischen Landwirtschaft und nach der Verdrängung des Anbaus
von Lebensmitteln für die einheimische Bevölkerung durch den
Anbau von Pflanzen für den Export ihre volle Wirkung entfaltet.16
Man kann sich freilich fragen, ob
die Hilfe, die wir aus Mitleid oder Einsicht oder als Folge
unseres schlechten Gewissens leisten, effektiv und langfristig wirksam ist. Dass die
Hilfsmaßnahmen der Industriestaaten aus durchaus diffizilen
Gründen17 häufig scheitern und nicht selten mehr
der Wirtschaft der Geberländer und korrupten "Eliten" in den
Entwicklungsländern nützen als der dortigen Bevölkerung, ist
inzwischen allgemein bekannt. Aber auch bei den zahlreichen
privaten, miteinander konkurrierenden Hilfsorganisationen sind
Zweifel angebracht, ob die Hilfe langfristig zu Verbesserungen
führt.18 Bisweilen, z. B. mit den
Altkleidersammlungen, tragen die Hilfsorganisationen wie
Deutsches Rotes Kreuz, Caritas und Malteser sogar dazu bei, die
Wirtschaft der Entwicklungsländer zu schwächen und ganze
Branchen zu vernichten, und zwar in diesem Falle die
Textilindustrie, denn natürlich kann kein einheimischer
Produzent mit in Deutschland gespendeter und in Afrika preiswert
verkaufter Ware konkurrieren.19 Vielfach erinnern die Maßnahmen
der in Entwicklungsländern tätigen Hilfsorganisationen auch an die
Suppenküchen, Kleiderkammern und
Tafeln in Deutschland, die zwar sinnvolle Soforthilfe
leisten, wo und weil der Sozialstaat Deutschland versagt, aber
doch nur die Symptome lindern, ohne die Ursachen zu bekämpfen,
und sogar ungewollt Politiker ermutigen, sich aus der
Verantwortung zu stehlen.
Letztlich genügt es eben nicht,
lediglich wirtschaftliche Zusammenarbeit im Interesse nationaler
Unternehmen oder transnationaler Unternehmen mit Sitz in
Deutschland zu fördern und kurzfristig mit Almosen auf
Katastrophen wie Erdbeben, Dürre, Überschwemmungen etc. zu
reagieren, deren negative Auswirkungen man bei rechtzeitiger und
hinreichender Vorsorge wesentlich hätte verringern können. Nötig
wäre vielmehr ein Rechtsanspruch aller Menschen auf ein
Mindestmaß an Schutz vor Gewalt und Willkür, auf Nahrung,
Gesundheitsfürsorge, Bildung etc., der sich logisch
aus der allgemeinen Gültigkeit der
Menschenrechte ergibt und eben nicht nur auf nationaler
Ebene, sondern in internationaler Kooperation und auf der Basis
von weltweit gültigen Regeln zu verwirklichen wäre. Mit
zunehmender Bildung würden dann die Fähigkeit und der Wille,
wirtschaftlich und politisch erfolgreich zu agieren, ganz von
selbst wachsen.
1 Hier und im
Folgenden ist bei der männlichen Form (Freunde) stets auch
die weibliche Form (Freundinnen) mitgemeint, soweit es
inhaltlich sinnvoll ist.
2 Vgl. Sie zum Thema
Gerechtigkeit z. B. den Text
Was ist gerecht?
3 Vgl. Sie zur
Erbschaftssteuer und sonstigen Steuern z. B. den Text
Vorschläge für ein
besseres Steuersystem.
4 Vgl. Sie generell
zur Wirtschaftsethik z. B. den Text
Gedanken zur
Wirtschaftsethik.
5 Vgl. Sie zur
Schuldknechtschaft von Staaten, den Folgen und den Profiteuren
z. B. den Artikel "Psychoterror: Die Märkte und die Staaten" von
Wolfgang Streeck in PSYCHOLOGIE HEUTE, 10/2011.
6 Vgl. Sie zum
Existenzminimum z. B. den Text
Was braucht der
Mensch? Vom steuerfreien Existenzminimum und notwendigen Luxus.
7 Vgl. Sie zum Thema
Partnerschaft etc. z. B. den Text
Glück in der Liebe / Liebesglück und zum Thema Zufriedenheit
allgemein z. B. den Text
Zufriedenheit und
Glück.
8 Vgl. Sie dazu z. B.
den Text Kein Recht auf
Faulheit?
9 Vgl. Sie dazu z. B.
den letzten Abschnitt "Was soll ich kaufen?" des Textes
Gesund und rund? Rank
und krank? Tipps für ein gesundes Leben.
10 Vgl. Sie zum Thema
Fleischkonsum z. B. den Text
Tierhaltung und
Tierschutz: Darf man Tiere nutzen und töten?
11 Vgl. Sie dazu z. B.
die Filme
We Feed the World – Essen global und
Das System Wiesenhof – Wie ein Geflügelkonzern Tiere, Menschen
und die Umwelt ausbeutet.
12 Vgl. Sie zu den
Themen Demokratie, Solidarität und Menschenrechte z. B. die
Texte Freiheit statt
Solidarität? Welchen Staat wollen wir? sowie
Menschenrechte und
Demokratie.
13 Vgl. Sie dazu z. B.
das Interview "Wir sind aggressiv wie Schimpansen und
friedlich wie Bonobos. Ein Gespräch mit Frans de Waal" in PSYCHOLOGIE HEUTE,
8/2011.
14 Vgl. Sie zu den
natürlichen Vorzügen und Handikaps des Menschen z. B. die Texte
Woher kommen wir?
Wer sind wir? Wohin gehen wir? und
Wesenszüge des Menschen.
15 Vgl. Sie dazu z. B.
den
Weltagrarbericht, den Film
Hunger, den Wikipedia-Artikel
Welthunger, das Buch "Das Imperium der Schande. Der Kampf
gegen Armut und Unterdrückung" von Jean Ziegler, München 2008
(Taschenbuchausgabe), oder die Artikel und Literaturhinweise auf
der Website von
Attac.
16 Vgl. Sie zur
Spekulation mit Nahrungsmitteln z. B. den Foodwatch-Report
Die
Hungermacher – Wie Deutsche Bank, Goldman Sachs & Co.
auf Kosten der Ärmsten mit
Lebensmitteln spekulieren, Berlin 2011.
17 Vgl. Sie dazu z. B.
den Artikel "Fernsehen ist besser als essen" von Thomas
Fischermann in DIE ZEIT 26/2011 vom 22.06.2011 sowie das in dem
Artikel besprochene Buch "Poor Economics. A radical rethinking
of the way to fight global poverty" von Abhijit V. Banerjee und
Esther Duflo, Cambridge 2011, ferner den Artikel "Was wirklich
hilft – Zwei Wirtschaftswissenschaftler mischen die
Entwicklungspolitik auf. Sie vergleichen verschiedene Strategien
in einem Experiment – und finden Verblüffendes heraus" von Max
Rauner in DIE ZEIT 36/2011 vom 01.09.2011 sowie das Interview
"Intuition hilft nicht" mit Abhijit V. Banerjee und
Esther Duflo in ZEIT Wissen Nr. 5, August/September 2011.
18 Vgl. Sie dazu z. B.
das Buch "Die
Mitleidsindustrie. Hinter den Kulissen internationaler
Hilfsorganisationen" von Linda Polman, Frankfurt a. M. 2010.
19 Vgl. Sie dazu z. B.
den Artikel "Das Kilo für 1,20 Dollar. Das große Geschäft mit
den Kleiderspenden aus Deutschland" von Michael Höft in DIE ZEIT
45/2011 vom 03.11.2011 oder die Reportage
Die Altkleider-Lüge von Christian Jentzsch und Michael Höft. Friedel Hütz-Adams vom Südwind-Institut für Ökonomie und Ökumene
hat in dem Artikel für alle, die
nicht mehr Teil des Geschäftes mit den Spenden sein und dennoch ihre Altkleider nicht
einfach wegwerfen wollen, einen Tipp parat: alles gründlich zerschneiden und
dann in den Spendensack. So müssten die Firmen recyceln und das Material komme in den Wertstoffkreislauf, nicht in die
Dumpingspirale der Exportwirtschaft. Zusatztipp: Einfach nur wirklich notwendige
Kleidung kaufen, diese so lange tragen, bis sie wirklich nicht
mehr tragbar ist – und sie dann (ruhig unzerschnitten) in die
Altkleidercontainer oder Spendensäcke stopfen.
Entstehungsjahr: 2011
nach oben |